17+ Möglichkeiten, Konservengläser weiter zu verwenden

Um in diesen Artikel einzuleiten, muss ich ein klein wenig ausholen. Ein paar Jahre zurück, zu den Anfängen meines müllreduzierten, nachhaltigen Alltags.

Als ich mich gefragt habe, wie ich nach und nach die verschiedenen Bereiche und Dinge in der Wohnung und meinem Leben auf eine umweltbewusstere Variante umstellen kann.
Und dabei ging es irgendwann auch mal um Tomatenmark. Für mich war klar, dass ich es nicht mehr in der Tube kaufen wollte. Also sollte eine Alternative her. Ich kaufte zum ersten Mal Tomatenmark im Glas. Etwa 200g. Um dann festzustellen, dass ich einen Esslöffel zum Kochen geschöpft hatte und als ich es das nächste Mal benutzen wollte… war der Rest verschimmelt. Das ist mir ungefähr drei Mal mit verschiedenen Gläsergrößen passiert, bis ich angefangen habe, zu recherchieren, ob und wie sich das vermeiden ließe. Im Internet fand ich den Tipp, das Tomatenmark nach dem Öffnen mit Olivenöl zu füllen, bzw. die obere Kante damit zu bedecken, um das zu verhindern. Kam für mich aber irgendwie nicht in Frage. Wenn ich Tomatenmark möchte, will ich nicht jedes Mal einen Teelöffel Öl mit abschöpfen.

Also habe ich überlegt, wie ich das Problem lösen kann, und habe mich für folgende Variante entschieden:
Im Bioladen hatte ich Tomatenmark in 1 Liter Gläsern gefunden. Im Gegensatz zu den kleinen 50g Gläsern erschien mir das sehr sinnvoll, mehr dazu gleich. Zuhause habe ich dann das Tomatenmark in Einwürfelformen portioniert (wobei ein Würfel praktischerweise genau einem Esslöffel entspricht und es somit auch zum Kochen gute Portionsgrößen sind) und eingefroren. Einmal gefroren, drücke ich die Tomatenmarkwürfel aus der Form und bewahre sie in einer alten Tupperdose im Gefrierschrank auf, während ich die vielen großen Gläser (das große links hinten auf dem Titelbild), die ich seither dadurch gesammelt habe, vielfältig weiterverwende.

Und damit wären wir dann auch beim Thema dieses Artikels angekommen. Wie können Konservengläser weiter genutzt werden, damit sie noch nachhaltiger werden. Glas an sich ist ja schon eine sehr gute Sache, da es endlos wiederaufbereitet werden kann und der Recyclinganteil dabei sehr hoch ist (das gibt aber mal einen eigenen Artikel). Je länger und öfter genutzt, umso besser ist das natürlich trotzdem, wie bei allem.

Und es gibt noch weitere Gründe, lieber Glas statt Plastik zu wählen:
Von Glas gehen keine Gefahren für die Gesundheit aus, wie beispielsweise von beschichteten Dosen oder diversen Plastikarten. Außerdem sehen sie einfach unglaublich schön aus, egal wofür sie verwendet werden, aber überzeug‘ Dich einfach selbst:
(Übrigens, der Artikel ist nur so gespickt mit Verlinkungen zu den passenden Rezepten und DIYs zu den Bildern, falls Du davon gleich etwas ausprobieren möchtest.)

In der Küche

Ob für die Einkäufe aus dem Unverpacktladen, für selbstgemachte Aufstriche (süß oder herzhaft) Pesto, Gemüsebrühpaste, Gewürze, eigene Kräuter oder zum Einkochen von Marmelade oder anderen Lebensmitteln, für jede Größe an Glas gibt es den passenden Einsatzbereich. Oder auch ganz schlicht und einfach als Trinkglas. Mein fast 1 Liter Olivenglas steht immer neben mit am Schreibtisch, so kann ich auch gut beobachten, wie viel ich über den Tag schon getrunken habe.

Im Haushalt

Auch zum Abfüllen von eigenem Dünger, zum Herstellen von Orangenreiniger, zum Einfrieren von Lebensmitteln oder als Behältnis von selbstgemachten DIYs wie Bodylotion eignen sich die Gläser ausgezeichnet. Und dadurch wird mal wieder bares Geld gespart, weil nicht extra besondere Behältnisse eingekauft werden müssen. Außerdem bewahre ich in den Gläsern die Zutaten für meine Putzmittel DIYs (auch bei meinen Workshops), sowie mein selbstgemachtes Waschpulver auf.

Werkeln und Basteln

Kennst Du das: Du willst ein Bild oder ein Makramee aufhängen, kaufst dafür Nägel, Schrauben oder Dübel und irgendwann hast Du eine ganze Schublade davon in verschiedenen Größen und alles fliegt irgendwie durcheinander, weil vieles davon in kleinen Tütchen ist oder in diesen eckigen Plastikdosen, bei denen immer wieder der Deckel abgeht? Ich habe in der Werkzeugschublade vor einiger Zeit mal für Ordnung gesorgt, indem ich die Nägel, Schrauben, Dübel und Unterlegscheiben einfach in alte Aufstrichgläser gefüllt hab. Jetzt gibt es kein Chaos mehr.
Du kannst die leeren Gläser natürlich auch nutzen, um daraus einen Adventskalender zu basteln oder kreativ Geschenke zu verpacken.
Ein alt bekanntes DIY sind natürlich die bemalten oder beklebten Windlicher, die mit der Kerze in der Mitte in allen Farben schimmern. Ich habe auch schon selbst Citronellakerzen in die Gläser gegossen, um im Sommer auf der Terrasse vor Mücken geschützt zu sein.

Essen und Trinken

Ob unterwegs oder Zuhause, mit Deckel oder ohne, für Schichtsalat, Schichtfrühstück oder einfach nur einen Smoothie oder Saft, auch für Essen werden die Gläser bei mir täglich genutzt.

Weitere Ideen

Du kannst die Gläser natürlich zur Aufbewahrung von allem Möglichen verwenden, für das Du sonst extra Schächtelchen kaufst, wie beispielsweise Nähsachen, Knöpfe, usw. Oder kleine Bastelbedarfsachen. Oder einfach als Stiftehalter auf dem Schreibtisch. Auch dafür kannst Du das Glas natürlich schön verzieren.

Hier noch einmal alle Anwendungsmöglichkeiten im Überblick

• Trinkglas
• Einkaufen
• Kerzen
• Einkochen
• Einfrieren
• Aufstriche
• DIY‘s wie Bodylotion
• Orangenreiniger
• Dünger
• Gewürze
• Adventskalender
• Gemüsebrühpaste
• Werkzeug
• Bastelzeug
• Marmelade
• Essen unterwegs (Smoothie, Porridge, Schichtsalat,…)
• zur Aufbewahrung diverser Haushalts- oder Bastelartikel

Hast Du noch weitere Tipps oder Anwendungsideen für Konservengläser? Dann teile sie gern für alle anderen in den Kommentaren.
Hier findest Du übrigens noch einen Beitrag über 20 Dinge, die ich nicht mehr kaufe und nachhaltige Alternativen dazu, oder alle Beiträge zu Upcycling DIYs.