Festes und flüssiges Waschmittel selber machen
Mikroplastik, Allergie und Hautreizung auslösende Inhaltsstoffe, umweltbelastende Substanzen und vieles mehr. Das steckt üblicherweise in herkömmlichen Waschmitteln und Weichspülern. Dass es auch ohne geht, nämlich wie Du Dein festes und flüssiges Waschmittel selber machen kannst, das möchte ich Dir in diesem Beitrag zeigen.
Vielleicht hast Du schon mein Rezept für selbstgemachtes Kastanienwaschmittel gesehen. Da ich weiß, dass nicht jeder Zeit und Lust hat, sich das herzustellen oder sich vielleicht einfach nicht vorstellen kann, damit zu waschen, gibt es in diesem Artikel klassische Waschmittelalternativen. Einmal flüssig und einmal in Pulverform. Im Nu hergestellt und für einen Bruchteil des Preises im Vergleich zu konventionellen Produkten.
Flüssigwaschmittel
Was Du brauchst
- 1 Liter Wasser
- 20g Kernseife
- 40g Waschsoda
- 1 großes Schraubglas oder eine Flasche mit großer Öffnung
Wie Du vorgehst
- Die Kernseife mit einem Hobel raspeln und gemeinsam mit dem Wasser im Topf erwärmen, bis sie sich ganz aufgelöst hat.
- Eine Stunde abkühlen lassen und dann nochmals erwärmen.
- Abkühlen lassen, Waschsoda hinzugeben und in ein Glas geben.
- Das Glas deshalb, da die Kernseife durch ihre Beschaffenheit dazu neigt, auszugelieren und am Ende eine Konsistenz wie Wackelpudding hat und sich so schwer aus einr Flasche kippen lässt. Aber keine Sorge, das Waschmittel funktioniert trotzdem einwandfrei. Wenn Du ein großes Glas verwendest, kannst Du das Waschmittel einfach herauslöffeln. Pro Waschgang empfehle ich etwa 2 – 3 große Löffel davon.
- Alternativ kannst Du auch Alepposeife nehmen. Diese ist auf der Basis von Olivenöl und geliert nicht aus. Dann kannst Du das Waschmittel auch in eine normale Flasche füllen. Allerdings ist die Alepposeife durch das Olivenöl deutlich hochpreisiger.
- Wenn Du Deinem Waschmittel noch einen Duft hinzufügen möchtest, kannst Du zum Schluss noch ein paar Tropfen ätherisches Öl Deiner Wahl hinzugeben und es unterrühren.
Waschpulver
Was Du brauchst
- 50g Kernseife
- 75g Waschsoda
- 75g Natron
- für rein weiße Wäsche kann noch 75g Zitronensäure zugegeben werden, das sorgt dafür, das die Kleidung strahlend weiß bleibt, da es eine leicht bleichende Wirkung hat.
Wie Du vorgehst
- Kernseife mit einem Hobel fein reiben.
- Übrige Zutaten abwiegen und dazugeben.
- Alles gut mischen.
- Pro Waschgang etwa 2 Esslöffel der Mischung in das Waschmittelfach geben.
Hinweis
Die Waschmittel eignen sich nicht für Wolle und Seide, da Waschsoda tierische Fasern aufquellen lässt. Da Feinwaschmittel ja auch nur in den Zutaten reduziert ist, kannst Du es einfach ohne Soda versuchen. Ich selbst habe keine feine Kleidung und auch keine Wollpullover oder ähnliches und auf diesem Gebiet daher keine Erfahrungen. Falls Du welche hast, schreib sie gerne in die Kommentare.
Hier noch ein Tipp – falls Du keinen Unverpacktladen in der Nähe hast, aber regelmäßig Deine Haushaltsmittel selbst herstellen möchtest, findest Du hier Großpackungen der einzelnen Zutaten und die Seifen:
Natron*
Zitronensäure*
Waschsoda*
Kernseife*
Kernseife fertig gehobelt*
Alepposeife*
Und wenn Du noch weitere Hausmittel-DIYs haben willst, kommst du hier zu meinen Rezepten für WC Tabs, Orangen-Allzweck-Essigreiniger oder zur Anleitung, wie Du mit nur einer Zutat Deinen Backofen sauber bekommst.
Hast Du noch weitere nachhaltige Haushaltstipps für die Leser*innen hier? Dann lass gerne einen Kommentar da.
Liebe Amelie,
ich habe das feste Waschmittel nach deiner Rezeptur hergestellt. Meine Erfahrung damit: Es ist schneller hergestellt als gedacht und es funktioniert echt gut. Da ich häufig etwas mehr verschmutzte Wäsche habe (Arbeitskleidung meines Mannes, Gartenkleidung, Kleidung der Kinder etc.), verwende ich 3 EL Waschmittel und zusätzlich 1 EL Waschsoda. Fettflecken muss man vorbehandeln, auch andere stärkere (Obst-)Flecken. Alles andere schafft das Waschmittel sehr gut. Ich empfinde es als Qualitätsmerkmal, dass nicht alles restlos raus geht, sondern stärkere Flecken vorbehandelt werden müssen. Es schont die Umwelt, wenn man nur gezielt Flecken behandelt.
Zusätzlich gebe ich immer noch einen guten Schuss Essig ins Weichspülerfach.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Andrea,
ich musste so lachen, als ich Deinen Kommentar gelesen hab, weil wir genau die selben Sachen im Haushalt haben (Arbeitskleidung meines Partners (wobei die Flecken nicht mehr rausgehen, da es meist Industriekleber oder andere Dinge sind, er arbeitet im Maschinenhandwerk) und Gartenkleidung von mir, bzw. bin ich das Kind, das nicht essen kann und überall Flecken auf den Shirts hat 😀 ).
Ich bin auch ganz Deiner Meinung, dass ein Standardwaschmittel keine groben Flecken rausbekommen können muss.
Stimmt, das mit dem Essig hab ich hier gar nicht erwähnt. In meinem Putz-Einmaleins ist es aber mit aufgelistet.
Ich muss ja ehrlich gestehen, dass Putzen und Haushalt noch nie so meine Stärke war. Seit ich aber so vieles selber mache und feststelle, wie einfach und unkompliziert es ist, habe ich wirklich Freude daran. 🙂
Dir auch weiterhin viel Spaß beim Erkunden neuer DIYs!
Liebe Grüße,
Amelie