Nachhaltige Visitenkarten selber machen
Ja, es ist irgendwie eine schwierige Sache: Wie macht mensch am besten Werbung um bekannter zu werden, wenn das Business gleichzeitig für Müllvermeidung und Nachhaltigkeit steht? Eine Frage, die mich tatsächlich lange beschäftigt hat. Verlasse ich mich auf Mundpropaganda und einen guten online Auftritt, um genügend Menschen zu erreichen oder gehe ich doch den klassischen Weg über Papierwerbung? Wenn ich in der Region Veranstaltungen anbieten möchte, wie erreiche ich die Menschen dann am besten? Dabei habe ich mich auch gefragt, ob und wie ich nachhaltige Visitenkarten selber machen kann. Was dabei raus gekommen ist, will ich in diesem Beitrag zeigen.
Ja, es ist ein wenig Arbeit, seine Visitenkarten von Grund auf selbst zu machen. Dafür steckt aber so viel Liebe, Mühe und Zeit darin, dass das bei den Menschen auch gesehen wird. Ich wurde schon häufiger auf die Karten angesprochen, bzw. überrascht angeschaut, als ich sagte, dass ich sie selbst mache. Was (hoffentlich) dafür sorgt, dass sie besondere Wertschätzung erhalten und nicht so inflationär mitgenommen und weggeworfen werden, wie es sonst bei Visitenkarten der Fall ist. Außerdem zeigen sie schon von vorne herein, worum es geht. Verwenden, was da ist, Upcycling, Müll bewusst wahrnehmen und umweltbewusst und nachhaltig leben.
Was ich für meine selbst gemachten Visitenkarten nutze
- unbeschichtete Kartonverpackungen, z.B. von Lebkuchen, Pizza, Babynahrung, … (die ich inzwischen nicht nur selbst sammle, sondern auch von meinem Umfeld sammeln lasse, da das, was bei mir anfällt, nicht ausreicht)
- Geodreieck
- Bleistift
- langes Lineal
- Bastelmesser
- Schneideunterlage
- Stempel mit eigenem Motiv, z.B. von hier*
- Aquarellfarben
- Pinsel
- Gläser mit Wasser
- eventuell Schneidehilfe
Wie die Visitenkarten hergestellt werden
- Zu Beginn zeichne ich die Karten mit Geodreieck und Bleistift auf. Hier halte ich mich an das übliche Maß von Visitenkarten mit 5cm x 8cm.
- Anschließend werden die Karten mit dem Bastelmesser und dem Cutter ausgeschnitten.
- Als nächstes wird fleißig bestempelt. Hier achte ich darauf, dass die Kanten des Stempels auf den Kanten der Karten liegen, damit das Logo auch schön mittig aufgedruckt wird und keine Ränder abgeschnitten sind.
- Zum Schluss male ich das Radieschen meines Logos noch mit Aquarellfarben aus, so wird die Karte zum Eyecatcher!
Mit der richtigen Musik oder einem guten Podcast nebenher wird das Visitenkarten herstellen für mich zur regelrechten Meditation. Meist mache ich eine ganze Ladung auf einmal, so dass ich nur etwa zwei bis drei Mal im Jahr ran muss. Das halte ich übrigens bei vielen Dingen so, wie z.B. auch das Vorbereiten meiner Energyballs oder WC Tabs in größeren Mengen.
Wenn Du noch weitere Upcycling Ideen suchst, schau Dir doch mal meine Obstkisten Möbel, nachhaltige Weihnachtsdeko oder meine Müll Upcycling Projekte an.
Hier gibt’s jetzt noch ein kleines Video von der Visitenkartenproduktion im Schnelldurchlauf:
Das ist eine richtig gute Idee. Ich arbeite mit vielen Vereinen und Verbänden zusammen. Einige haben immer leere Vereinskassen – da kommt diese Idee gerade richtig.
Danke für den Kommentar. Schön, dass ich Inspiration liefern konnte. 🙂
Liebe Grüße,
Amelie
Hi Amelie, das hast Du toll gemacht! Passt auch super zum Design und Konzept, die Karten mit Upcycling und Handmadeflair.
Viele Grüße und viel Erfolg!
Die Gestalterin deines Logos 😉
Hey Marie,
es freut mich so sehr, von Dir zu lesen!
Danke für Dein liebes Feedback.
Ich denke natürlich sehr oft an Dich, Dein Design macht mein Projekt zu etwas ganz Besonderem und hat schon viele Fans gewonnen!
Nochmals von ganzem Herzen vielen Dank!
Alles Liebe und viele Grüße über den See
Coole Idee, wie vieles auf deinem Blog, der mich schon seit Stunden in seinen Bann gezogen hat. Würde ich die Visitenkarten so wie beschrieben herstellen, würde ich den Schneidevorgang erst dann vornehmen, wenn das Material gestempelt und bemalt ist. Allerdings könnte es sein, dass so die Gefahr besteht, dass das Gemalte womöglich verwischt werden könnte.
Einen Stempel habe ich nicht. Jedoch kam mir die Idee, diese Kartons als Grundlage zu verwenden und – nicht ganz zero waste-mäßig – Klebeetiketten zu gestalten und dann den Karton zu bekleben. Eine Alternative sind ausgediente Spielkarten, z. B. vom Bridge (hab gehört, dass die regelmäßig erneuert werden). Die sind zwar größer als die Visitenkarten. Doch auch hier kann man den Rest nach der Etikettenbeklebung abschneiden. Und hat eine schöne Rückseite ;-).
Einziges Manko, die Rückseite lässt sich nicht mehr beschreiben.