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Ökostrom – aber wirklich!

Spätestens seit Lützerath (mehr Infos dazu hier und hier) sind erneuerbare Energien, Konzerne, die mit fossilen Energiequellen ihr Geld verdienen und die Bedeutsamkeit nachhaltiger Alternativen auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Ja, vielen Menschen ist „grüner Strom“ ein Anliegen und wichtig. Dass das aber noch lange nicht heißt, dass überall grüner Strom fließt wo grüner Strom drauf steht, möchte ich in diesem Artikel verdeutlichen und erklären. Wie auch beim Thema Biolebensmittel halte ich auch beim Thema (echter) Ökostrom Aufklärung, Information und somit Wissen für einen wesentlichen Bestandteil einer bewussten Entscheidung und damit eines aktiven Veränderns hin zu mehr Nachhaltigkeit im eigenen Leben. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit Polarstern entstanden, wo ich schon seit Jahren überzeugte und zufriedene Kundin bin und sie deswegen für die Kooperation angefragt habe, um meinen Leser*innen neben wirklichem Ökostrom noch weitere Vorteile bieten zu können. Die Inhalte, Meinungen, Formulierungen und Infos stammen zu 100% aus meiner Feder (mit Recherche und Quellen), so wie der Ökostrom von Polarstern zu 100% aus erneuerbaren Energien stammt. Aber jetzt zu den Fakten:

Was heißt „Ökostrom“ eigentlich?

Der Begriff Ökostrom ist weder genauer definiert, noch geschützt. Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien, woran sich gehalten werden muss, um diesen Begriff zu benutzen. Theoretisch kann sich also jeder Anbieter „Ökostrom“ oder auch „Grünstrom“ und andere Synonyme auf die Fahne (oder Website) schreiben, ohne Näheres dazu zu belegen.
Daher ist häufig ein achtsames Auge nötig, um Greenwashing zu erkennen und die Spreu vom Weizen, oder hier: die wirklichen Ökostromanbieter von den Konzernen zu trennen, die ihr Hauptgeschäft mit fossilen Energiequellen betreiben. Aber es wirbt sich natürlich gut Kund*innen mit einem „grünen“ Angebot im Sortiment. Selbst, wenn es nur grün gefärbt ist.

Woran erkenne ich einen (un)echten Ökostromanbieter?

Wie so oft heißt auch hier das Zauberwort: Transparenz! Je mehr Du über das Unternehmen ohne große Recherche und Nachfragen erfahren kannst, umso glaubwürdiger und vertrauenswürdiger ist auch das, was dahinter steckt. Steht auf der Startseite etwas von „nachhaltiger Energieversorgung“, Du kannst aber auf Anhieb weder ein Siegel, einen aktiven Einsatz dafür oder sonstige Belege finden oder erkennen – dann wäre ich skeptisch, wie nachhaltig das wirklich ist.

100% Ökostom – cool! Kannst Du sehen, woher er kommt? Nein? Häufig wird dieser „Ökostrom“ als „aus Europa bezeichnet“. Was das bedeutet? Das Unternehmen kauft von einem wirklichen Ökoanbieter (aus dem Ausland) Strom aus erneuerbaren Energien ein, was ja eigentlich unterstützenswert ist. Das Hauptaugenmerk der Firma liegt aber auf der Gewinnung von Strom aus fossilem Strom im Inland, was so gar nicht ökologisch und nachhaltig ist und, meiner Meinung nach, der faulste Weg, sich eine grüne Weste überzuziehen.

wirklicher Ökostrom erkennen und unterscheiden viele kleine dinge Polarstern

„Grüner“ Graustrom – was ist das?

Es geht auch noch dreister. Ökostromerzeuger können sich bei RECS (dem Renewable Energy Certificate System) registrieren, um jede ihrer erzeugten Megawattstunden als Ökostrom zertifizieren zu lassen. Die Zertifikate dienen als Grünstromnachweis des Stroms. Vorsicht an dieser Stelle: Sie geben keinerlei Auskunft über die Herkunft oder Erzeugungsart des Stroms, nur dass er grün produziert wurde. Problematisch wird es, wenn nun Stromanbieter an der Strombörse Graustrom einkaufen und gleichzeitig RECS Zertifikate erwerben. Graustrom bezeichnet elektrische Energie unbekannter Herkunft. Mit den eingekauften RECS Zertifikaten können die Anbieter ihren grauen, häufig eben größtenteils fossil erzeugten Strom als Ökostrom ausweisen und verkaufen. Und so ist es eben möglich, dass Anbieter mit einem fossil-grauen Strommix ihren Nutzer*innen „Ökostrom“ verkaufen, ohne jemals dafür sauberen Strom produziert oder auch nur eingekauft zu haben. Das RECS-Zertifikat ist immer noch besser als nichts, aber aus dem oben beschriebenen Grund gleichzeitig auch eines der schwächeren Ökostrom-Siegel.

Wer noch mehr über die RECS Zertifikate (und ihre Problematiken) wissen und sich näher mit dem Thema beschäftigen will, kann ich diesen Beitrag empfehlen.

Wie geht es also besser?

Es gibt einfache, aber wirkungsvolle Mittel und Wege, einen wirklichen Ökostromanbieter von einem Konzern mit eingekauftem Grünstrom und Label zu unterscheiden:

Richtiger Ökostrom wird zu 100% aus erneuerbaren Energien bezogen

Dieser muss mit Zertifikaten nachgewiesen werden. Hier gibt es neben dem (auch für Großkonzerne beim Einkauf von grünem Strom aushängbaren) RECS-Label noch weitere Siegel, auf die Du achten kannst. Zum Beispiel das „Grüner Strom“ Label, das nur getragen werden darf, wenn das Unternehmen unabhängig von Kohle- und Atomkraftkonzernen ist und seinen Strom zu 100% aus erneuerbaren Energien bezieht. Auch ein TÜV Siegel ist ein klarer Nachweise für wirklichen nachhaltigen Ökostrom.

Echter Ökostrom fördert die Energiewende

Das kann dem Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort zu gute kommen, wie etwa dem Bau von Solaranlagen oder Windrädern, oder aber auch nachhaltigen Projekten weltweit.

Wirklicher Ökostrom ist unabhängig von fossilen Unternehmen

Stelle sicher, dass der Anbieter wirklich ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energiequellen anbietet und bezieht. Denn, wie bereits zuvor beschrieben, steckt häufig mehr Kohle darin und dahinter (im wahrsten Sinne des Wortes), als auf den ersten Blick zu sehen ist. Außerdem gibt es, wie auch bei den Lebensmitteln, auch hier versteckte Großkonzerne, die kleine, augenscheinlich grüne Anbieter vorschicken. Hier eine Übersicht:

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Quelle: https://www.polarstern-energie.de/magazin/artikel/welches-unternehmen-steckt-hinter-welchem-oekostromangebot/

Ein weiteres Qualitätsmerkmal ist die Zertifizierung vom Qualitätsverbund Umweltbewusster Betriebe (QuB). Sie zeichnen das ökologische „Verhalten“ des Unternehmens aus und sind somit eine gute Orientierung beim Blick auf die Ernsthaftigkeit des Engagements.

Welche Arten von erneuerbaren Energien gibt es?

Windkraft

Nicht nur ökologisch, sondern auch super nachhaltig und effizient, denn: Verglichen mit Herstellung, Nutzung und Entsorgung können Windkraftanlagen das bis zu 40 – 70 fache an Energie während ihrer Laufzeit erzeugen. So kommt es, dass die Anlagen sich auf energetischer Ebene bereits nach drei bis sieben Monaten rechnen.

Solarenergie

Die Zahl der Photovoltaikanlagenfelder im ländlichen Raum nehmen inzwischen sichtbar (und glücklicherweise) zu. Es wäre ja auch wahre Verschwendung, das wertvolle und so nützliche Sonnenlicht einfach nicht zu nutzen, zumal Solaranlagen mitunter zu den günstigsten Methoden der Energieerzeugung gehören. Schon jetzt sind sie günstiger als Kohle, Gas und Atomkraft und bieten dabei unerschöpflichen, ökologischsten und gratis Strom. Denn die Sonneneinstrahlung auf der Erde umfasst mehr als das 5000fache des Bedarfs der Menschheit.

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Wasserkraft

Eine zuverlässige Energiequelle, weil sie auch dann Strom erzeugt, wenn Wind und Sonne mal nachlassen. Mit Hilfe eines Turbinenrads wird die Bewegungsenergie der Strömung in Rotationsenergie umgewandelt und erzeugt dadurch Strom.

Bioenergie

Hier wird Biomasse (wie Gülle oder Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft) transformiert und zu Bioenergie aufbereitet (ob in Biogas oder Hackschnitzel). Sie ist vielseitig einsetzbar, da aus ihnen Wärme, Treibstoff und eben auch Strom gewonnen werden kann. Außerdem sorgen sie durch ihre gute Speicherfähigkeit für die Sicherstellung des Energieerhalts, wenn geringere Erträge bei der Sonnen- oder Windenergie ausgeglichen werden müssen.

Geothermie/Umweltwärme

Nutzen, was bereits da ist. Ein Grundsatz des nachhaltigen Lebens, der in diesem Bereich nur zu gut passt. Denn die Wärme im Erdinneren ist genauso unerschöpflich und konstant wie die Sonne und kann so gut eingesetzt werden. In Island ist durch die vielen aktiven Vulkane so viel verfügbar, dass im Winter in der Hauptstadt Reykjavik und in Akureyri sogar die Gehwege beheizt werden können.
Insgesamt stammt auf Island ca. 66% der Primärenergie aus Erdwärme, wovon 25% des Energiebedarfs abgedeckt und 90% der privaten Haushalte versorgt werden können.
Mehr zu erneuerbaren Energien und meine Quelle dazu findest Du hier.

Und warum Polarstern?

Polarstern hat mich von Anfang an überzeugt. Nicht nur durch ihre rigorose Transparenz in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit, mit ihren Förderprojekten und jährlichen Infobriefen. Die übrigens aus einem beidseitig voll bedruckten DinA4 Blatt bestehen, das zum Umschlag gefaltet wird und auf dem jeder Millimeter ausgenutzt wird, um die Fortschritte, Neuerungen und Umschwünge des Unternehmens an die Kund*innen zu bringen. Und im Inneren habe ich auch schon eine wachsende Postkarte gefunden, mit Saatgut geschöpft, gleich bereit um im Garten Blumen wachsen zu lassen.

Infobrief Polarstern viele kleine dinge echten Ökostrom erkennen

Außerdem investiert Polarstern jedes Jahr 20€ pro Kund*in in ihre weltweiten Projekte, allen voran die Photovoltaikanlagen in Madagascar und die Biomasseanlagen in Kambodscha.

Und weil das nicht genug ist, sind sie noch dazu ein Social Business, was bedeutet, dass sie sich nicht nur für Umweltbelange einsetzen, sondern auch soziales Engagement in ihrer Firmenpolitik eine große Rolle spielt. So sind sie unter anderem seit 2016 zertifiziert von der Gemeinwohlökonomie (GWÖ), bei der von unabhängigen Auditor*innen geprüft wird, „wie stark Werte wie etwa Menschenwürde, Transparenz und Gerechtigkeit in unserem Unternehmen mitsamt unserer Lieferkette und in unseren Beziehungen nach innen und außen verankert sind. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine Bewegung aus Unternehmen, die eine nachhaltige und soziale Wirtschaftskultur anstreben.“
Aktuell befinden sie sich zudem in der B Corp-Zertifizierung. „B Corp Unternehmen müssen in ihrer Satzung festhalten, dass sie an einem integrativen, gerechten und regenerativen Wirtschaftssystem arbeiten, das die Interessen und den Wohlstand aller Stakeholder berücksichtigt.“

Wechsel und Bonus

Wenn auch Du zu Polarstern wechseln und ihre Projekte und die Energiewende unterstützen willst, ob Ökostrom, Ökogas, Autostrom oder Heizstrom, egal ob Nachtspeicher- oder Wärmepumpenstrom und vieles mehr, kannst Du beim Abschluss Deiner Bestellung mit dem Rabattcode VieleKleineDinge auch noch 20€ auf Deine erste Jahresrechnung sparen und meine Arbeit damit unterstützen. Die Tarifpreise bleiben natürlich die gleichen wie für alle anderen Kund*innen auch.

Übrigens: Ein Wechsel des Stromanbieters ist für viele Menschen in Gedanken mit viel Aufwand und Stress verbunden. Dabei ist es so einfach und in nur wenigen Minuten erledigt:

  • Konto beim Anbieter anmelden
  • Zählernummer und bisherigen Verbrauch angeben (findest Du auf den letzten Rechnungen)
  • Bestellung abschließen, Rabattcode eingeben
  • Fertig!

Die Abmeldung beim bisherigen Anbieter übernimmt (meistens) der neue Anbieter für Dich (Polarstern bietet den Service auf jeden Fall an). Und so kannst auch Du in 5 Minuten zu wirklichem Ökostrom wechseln, einfach und unkompliziert. Deine Beiträge berechnen sich nach Deinem Verbrauch und werden, je nach Zählerstand, vom Anbieter nach oben oder unten korrigiert.

Ein Plädoyer gegen den Schweinehund

Viele Menschen setzen sich mit proaktivem Handeln als Aktivist*in für mehr Umweltschutz und das Handeln gegen die Klimakrise ein. Andere gehen zu Zehntausenden und Millionen auf die Straße um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Manche*r pflanzt eigenes Gemüse und eine Menge Menschen schützen den Boden durch die Wahl biologischer Lebensmittel und Kosmetikprodukte ohne überflüssige chemische Inhaltsstoffe. Und wieder andere besitzen kein Auto und kaufen vorwiegend oder ausschließlich gebrauchte Produkte. Jeder dieser Schritte ist gut und wichtig. Trotzdem gibt es manche, die besondere Auswirkungen haben, die wir, im Kleinen, vielleicht gar nicht als so bedeutend wahrnehmen. „Es ist doch nur ein Strohhalm – sagten 8 Milliarden Menschen“, ist hier ein schöner und passender Spruch. Denn: Wenn wir alle zu einem 100% Ökostromanbieter wechseln würden, hätte die Politik, Industrie und Wirtschaft gar keine andere Wahl mehr, als sich diesem Wandel anzupassen und dementsprechend zu agieren. Unser wirkungsvollstes Mittel sind und bleiben also bewusste Entscheidungen wie diese.

Hast Du noch Fragen zum Thema Ökostrom?
Oder gibt es noch andere Lebensbereiche, zu denen Du gerne einen Themenartikel dieser Art hättest? Dann schreib gerne einen Kommentar unter diesen Beitrag oder schick‘ mir eine Mail an kontakt@viele-kleine-dinge.de

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